Change & Kommunikation

Was bitte ist schon „normal“?

Was bitte ist schon „normal“?

Warum wollen alle in ein „new normal“? Es gab doch auch kein „old normal“.

Normalität scheint als das höchste zu erreichende Gut nach der Pandemie zu gelten. Aber was ist „normal“? Unilever – bekannt für Marken wie „Dove“, „Vaseline“ oder „Axe“ – verzichtet künftig auf den Begriff „normal“ für die Beschreibung von Pflegeprodukten. Rund 200 Hautpflege- und Haarprodukte werden umformuliert. Unilever möchte damit auf die Vielfalt (in dem Fall von Haut und Haar) hinweisen und ein Abweichen nicht negativ stigmatisieren.

„Normal“ war also bisher so etwas wie unsere Baseline, eine Nullmessung. Was dieser vermeintlichen „Normal-Linie“ entsprach, war gut. Alles, was diese Linie verlies, galt als nicht erstrebenswert. Wenn wir uns nun ins Jahr 2019 zurückversetzen, wie war denn damals „normale Führung“? Hand aufs Herz: auch die gab es nicht. Es gab eine Vielzahl von Führungsstilen, Organisationsformen und es gab VUCA; die Auseinandersetzung mit dem Führen, Arbeiten und Leben in einer sich ändernden Welt voll Widersprüche und Unwägbarkeiten. Die Sicherheit, nach der wir im „neuen Normal“ lechzen, gab es im früheren Normal auch nicht. Dennoch: wir haben Gestaltungsmöglichkeiten, die wir nutzen können!

Der Ort, an dem wir arbeiten, die Arbeitsform des Miteinanders, die Beziehungskultur im Hybriden und Digitalen, das alles sollten und müssen wir neu definieren. Jetzt wäre ein geeigneter Zeitpunkt, sich mit den Lehren und Learnings der vergangenen Monate zu befassen. Jetzt ist ein idealer Zeitpunkt, gemeinsam mit den Teams und den Mitarbeitenden die Zukunft der Arbeit zu definieren. Unter der Voraussetzung, dass es vielleicht kein „neues Normal“, sondern ein „besseres Normal“ oder sogar ein „ideales Miteinander im niemals Normal“ wird.

 

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