Sie kennen das Gefühl vermutlich aus Werbespots oder Slogans, wenn die Wiederholung des immer Gleichen nervt.
Im Change bedient man sich der Kraft der Wiederholung – ohne aber die nervende Wirkung erzielen zu wollen. Wiederholung ist ein Hebel, der notwendig ist: denn (Sie alle wissen es) gesagt ist nicht gehört, gehört ist nicht verstanden, verstanden ist nicht einverstanden. Wenn der oder die Verantwortliche die zentrale Botschaft des Wandels einmal, zweimal, zehnmal sagt, bedeutet das nicht, dass sie auch einmal, zweimal oder zehnmal gehört geschweige denn verstanden oder akzeptiert wurde. John Kotter empfiehlt ja, die Kommunikation um den Faktor 1.000 zu erhöhen – was bedeutet, dass Wiederholung wesentlicher Aussagen ein Standard des Change Management ist.
Gleichzeitig kann Wiederholung (siehe Werbung) unendlich nerven. Wir haben in den USA Hinweisschilder für Mitarbeitende gefunden, die sich bitte nach dem Toilettengang die Hände reinigen sollen (siehe Bild). Muss man wirklich jede Selbstverständlichkeit wiederholen? Dafür spricht, dass Reminder eine gute Gedankenstütze sind, um Alltäglichkeiten in den Fokus zu rücken. Dagegen spricht die Abstumpfung durch permanente gefühlte Entmündigung. Die Art und die Frequenz der Wiederholung braucht also im Change ein gutes Sensorium. Und noch etwas gilt: Botschaften, selbst wenn zig Mal wiederholt, werden nicht wirken, wenn keine Anschlussfähigkeit an die Adressaten haben. Hier helfen Austausch und Begegnung, Dialog und Zuhören-Können von Führungskräften 1.000 Mal mehr als die Wiedergabe gleicher Inhalte.