Archiv für den Monat: September 2019

Das gleiche passt nicht immer

Ein Credo, das Kunden und PartnerInnen von mir laufend hören (und wohl schon auswendig kennen) lautet: Do not copy. Wenn eine Strategie bei einer Organisation A funktioniert hat, muss sie nicht zu Organisation B passen. Wenn eine Vorgehensweise für einen Change X passend war, heißt das nicht, dass sie bei Y ebenso gut realisierbar ist. Andere Menschen, andere Hintergründe, andere Problemstellungen machen es notwendig, sich passgenaue Strategien und Vorgehensweisen sehr genau anzusehen. So gesehen ist der Spruch, der wir im Sommer in Kalifornien auf einer Autobahn entdeckten, gerade zu passend für den Change: one size does not fit all.

Erfolge für Geschichtenerzähler

Damit Veränderung funktioniert, braucht es drei funktionierende Bestandteile: ein Problem, das es zu lösen oder zu überwinden gilt, eine Vision, die zu erreichen spannend und verbindend wirkt, und einen Planung, um vom Problem zur Lösung zu kommen. Um Menschen auf dem Prozess der Veränderung mitzunehmen, braucht es eine gute „Erzählung“, eine übersetzte Vision, die verständlich, glaubwürdig und nacherzählbar ist. Und die jene, die es betrifft, zu eigenen Geschichten motiviert. In diesem Sinne sind wir alle GeschichtenerzählerInnen, wenn wir die Übersetzung des „Warums“ einer Veränderung mit dem eigenen Kontext und dem eigenen Erleben zusammenbringen.

Geschichten können außerdem helfen, Erinnerungen zu stärken oder einen Spin in eine neue Richtung zu lenken. So der Plan derzeit von einigen PädagogInnen, die das „Sudern“ über die Schule satt haben. Es gäbe so viele positive Beispiele und gute Erlebnisse, die es wert sind, aufgeschrieben und geteilt zu bekommen. Sie haben daher den Blog https://schulgschichtn.com/ entwickelt und riefen bis Ende September zum Einreichen von positiven Schulerlebnissen auf. Ab sofort dort Nachzulesen.

Geschichten aus der Vergangenheit zu teilen, die die Zukunft verbessern – ein schöner Gedanke. Leider verbreiten viele „Gschichtln-Erzähler“ liebend gerne emotional negative aufgeladenen oder verzerrte Wahrnehmungen. Die Aufmerksamkeit ist ihnen dabei sicher. Ob sie die Gesellschaft voran bringen, darf bezweifelt werden.