Digital kennen wir. Analog auch. Aber hybrid? Nicht Fisch nicht Fleisch. Meetings, die im Chaos versinken oder eine Gruppe verärgern. Schreibtische, die allen gehören oder keinem. Allein Großraumbüro oder abgeschieden im home-office sitzen.
Damit hybrid funktioniert, braucht es das Bewusstsein, dass es sich um eine Transformation in eine neue Arbeitswelt handelt. Mit einer Vielzahl an Themen und v.a. mit Menschen, die bereit sein müssen, sich auf die Transformation einzulassen.
Wir haben eine Liste an Themen für den Weg zum hybriden Arbeiten zusammengestellt, die es alle zu beachten und bearbeiten gilt:
- Für die Festlegung der An- und Abwesenheiten braucht es vorab eine Klärung, wieviel synchrone und asynchrone Arbeit von welcher Stelle und welcher Person geleistet werden soll oder kann.
- Die Rolle des physischen Büros verlangt Beachtung. Vielleicht benötigen Sie neue Raum-Nutzungskonzepte für die drei Funktionen Konzentration, Kollaboration und (informellen) Austausch. Bekommt Ihr Büro-Standort damit einen ganz neuen Wert – als Innovationsplatz oder als Schnittstellen-Klärungs-Zentrum?
- Spielregeln für hybride Meetings – inkl. neuer Räume: Google nennt seine neuen hybriden Meeting-Räume „camp-fireplaces“. Das sind kreisförmig angelegte Räume, wie in einem Tippi ums Lagerfeuer. Jede*r, egal ob vor Ort oder digital zugeschalten, hat einen gleich großen Platz und Sessel, gesichert durch Bildschirme, die vertikal an der Wand angebracht sind. Sie sehen ein Beispiel von Google im Bild zu diesem Artikel; mehr Informationen finden Sie in der NY Times vom April 2021.
- Bedeutung der informellen Kommunikation und der Schnittstellen vor Corona war die Kaffeeküche der Lagerplatz von Tratsch und Gerücht. Der Verständlichkeitsforscher Benedikt Lutz meinte einmal: „In der Kaffeeküche und an ähnlichen Orten spielt die Musik, hier werden Meinungen gebildet, Vorurteile verfestigt und auch im mehr oder weniger offenen Dialog Zukunftsängste angesprochen.“ Für die hybride Arbeit haben wir diese Lagerplätze und Umschlagplätze der Meinungen oftmals noch nicht. Dennoch brauchen wir sie mehr als zuvor, denn wir sind nun mal alle Beziehungswesen, die Bestätigung und das Gefühl von Gemeinsamkeit genauso brauchen wie die Möglichkeit Kritik zu artikulieren, auf schnellem Wege Absprachen zu treffen und Meinungen zu spüren.
- Eine ganz neue Form der Führung hält im Hybriden Einzug: Es muss noch situativer auf die einzelne Person und Funktion eingegangen werden; Ziele sollten kurz-, mittel- und langfristig definiert, klar priorisiert und fair delegiert werden. Gleichzeitig neigen Führungskräfte dazu, Mitarbeiter*innen, die sie im Büro sehen, positiver zu bewerten, ihnen wichtige Projekte eher zuzutrauen – mehr über diesen Proximity Bias und wie man ihn überwindet lesen Sie demnächst auf der Website von impulsbüro.
Der Wechsel in einen neuen, hybriden Modus kann dann gelingen, wenn die Mitarbeiter*innen das Neue-Neu mitgestalten dürfen. Zeit also für partizipative Ansätze! Wir begleiten Sie gerne in diese neue Arbeitswelt.
Foto: google/NY times