Archiv für den Monat: September 2016

305 Seiten Interne Organisationskommunikation

16 Artikel von PraktikerInnen und WissenschafterInnen schwer ist der Sammelband „Interne Organisationskommunikation“ des Zentrum für Journalismus und Kommunikationsmanagement der Donauuniversität Krems, der im September 2016 erschien. Mit dabei auch ein Beitrag vom impulsbüro. über die Interne Kommunikation im Wandel. Die HerausgeberInnen Rosemarie Nowak und Michael Roither haben aus allen Artikel zehn Erfolgsfaktoren für Interne Kommunikation experziert, von denen ich Ihnen drei besonders an Herz lege:

a)    Informiert sein: Die Stelle, die kommuniziert, muss alles wissen. Wirklich alles. Und sie muss in Entscheidungsprozesse frühzeitig eingebunden sein. Denn handlungs- und gestaltungsfähig sind Interne KommunikatorInnen nur dann, wenn sie sie Zeit haben, Kommunikation zu planen und zu konzipieren.

b)    Rechtzeitig kommunizierten: Das richtige Timing ist alles. Wenn die Katze zu früh aus dem Sack hüpft, könnte es sich um einen freigelassenen Tiger handeln. Wenn Kommunikation zu spät erfolgt, wenn die Gerüchteküche mehr weiß, dann ist sie unglaubwürdig.

c)    Das Handwerkszeug beherrschen: Zu selten betont, aber dennoch einer der Hauptpunkte. Nur weil wir alle täglich zu Hause und im Büro miteinander kommunizieren, heißt das noch nicht, dass wir den Beruf der Kommunikation beherrschen. Sie gehen ja auch nicht zu einem Arzt, der sich über Fernsehserien weiterbildet.

Wer mehr lesen will, hier der Link zum Buch:  http://www.springer.com/de/book/9783658140977

 

 

 

Vision: „Traum mit Verfallsdatum“

Die wohl passendste und einfachste Definition, was denn eine Vision sei, hat Thomas Kell in seinem Werk „Die Kunst der Führung“ (Gabler 2005) geliefert: „Eine Vision ist ein Traum mit Verfallsdatum.“ Die Kraft der Vision liegt in einer guten, bildhaften Beschreibung, wie ein Unternehmen oder eine Organisation in drei, fünf oder zehn Jahren aussehen kann und sollte. Noch nicht Wirklichkeit, aber mit viel Potenzial, die Vision Wirklichkeit werden zu lassen. Und irgendwann ist man dann dort…
Während in vielen Management-Handbüchern „wichtigste Merkmale einer guten Vision“ beschrieben werden (die ich für nett aber irrelevant halte), möchte ich Ihnen an dieser Stelle einen ganz anderen Hinweis geben: Eine Vision ist ein Traum, den viele träumen. Es hat wenig bis gar keine Kraft, wenn der CEO als einziger in der Firma von Innovationsfreude träumt, der Bürgermeister ganz allein von Kundennähe und der Abteilungsleiter einsam von einer Zielerreichung phantasiert. Eine Vision ist ein Traum, der verbindet, der alle in der Organisation mitnimmt und den dennoch jede und jeder für sich weiterträumen kann. Starten Sie in den Wandel also nicht mit einem laut Handbuch formal korrekten Visions-Statement, sondern mit einem Traum. Einem Traum, der kraftvoll genug ist, alle mitzunehmen. Und freuen Sie sich, wenn er ausgeträumt ist: denn dann ist der Change erfolgreich zu Ende.

Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne

Dieses Zitat von Hermann Hesse wurde in Österreich in den vergangenen Wochen oftmals gebraucht. Gerade am Beginn von Wandelprojekten und –prozessen können Unternehmen und Organisationen in ein Gefühl der Euphorie verfallen: endlich wird zusammengeräumt, mit ungeliebten Altlasten gebrochen, das Neue beschworen. Endlich ein „Way Out“ aus dem Bisherigen. Wenn es dann noch eine schöne, wunderbar erzählte Vision gibt, dann ist der Aufbruch perfekt.
Ein gut gesetzter Startschuss, der in den Betroffenen die Sehnsucht weckt, neue Wege zu beschreiten, ist wunderbar. Er ist nicht oft zu finden. Umso schöner, wenn es ihn gibt. Gleichzeitig birgt er eine große Gefahr: Starke Emotionen zu Beginn können recht schnell ins Gegenteil umschlagen. Denn Change ist harte Knochenarbeit. Anstrengung, Rückschläge, intensive Diskussionen seine üblichen Begleiter. Wer also einen Change plant und durchführt, muss sich bewusst sein: die Sehnsucht des Beginns gilt es in Motivation, Kraft und Energie für die schweren Zeiten des Wandels umzumünzen. Denn mit Arthur Schnitzler gesprochen: „Am Ende gilt doch nur, was wir getan und gelebt – und nicht, was wir ersehnt haben.“